Sonntag, 2. März 2008, 18.30 Uhr, Konzertsaal KKL Luzern
O clap your hands
Vocal – Brass – Organ
Zur Eröffnung des Jubiläumsjahres 25 Jahre Vokalensemble Luzern hören Sie ein Konzert mit Gershwins "Chichester Psalms", Rutters "Gloria" und mehr.
Unsere hochkarätigen Gäste versprechen ein feierliches und eindrückliches Konzerterlebnis.
Leonard Bernstein – Chichester Psalms
Das Werk entstand in einer "Auszeit" Bernsteins, in der er sich anfänglich intensiv mit der Zwölftontechnik auseinander setzte. Allerdings warf er nach einigen Monaten sämtliche Zeugnisse dieser Experimente weg. Es war nicht "seine Musik". Sie war nicht aufrichtig, wie er selbst bemerkte. Als Folge davon entstand seine weitgehend tonal gehaltene Vertonung der Psalmen 108, 100 und 23.
Leonard Bernstein, der geniale Komponist der "West Side Story" und Stardirigent des 20. Jahrhunderts, schuf mit seinen Werk 1965 eine Komposition, deren Eindringlichkeit sich mit freudig-tänzerischem Elan und Vitalität verbindet. Berührend ist insbesondere auch der nachhaltig wirkende Schluss des Werkes: einer A capella-Coda, die zeitlose Hoffnung und Sehnsucht nach Frieden ins Zentrum rückt.
Pierre Cholley – Rumba sur les grand-jeux
Pierre Cholley korrigiert mit seinem Rumba das oft etwas verstaubte Klischee der Orgel und wirft so ein neues Licht auf die lange Geschichte des Orgeltanzes: Wie ein roter Faden zieht sich dieser durch die Epochen der Orgelliteratur, was eigentlich nicht verwundert, waren doch Gesang und Tanz seit Urzeiten Ausdruck von Freude. Cholley schreibt: "Die Idee, einen Rumba für Orgel zu schreiben, verleiht diesem traditionell eher strengen Instrument eine sympathische Note. Es ist ein wenig, wie wenn eine sehr ernsthafte, wichtige Persönlichkeit barfuss über einen Teppich geht und dabei riskiert, komisch zu wirken – doch: Besteht dieses Risiko überhaupt? – Ich gestehe, dass ich nie eine Gelegenheit versäumt habe, auf der Orgel Volksmusik zu spielen. Darum hat mir dieser Kompositionsauftrag die Gelegenheit gegeben, mit der Musik zu lachen – was nicht alltäglich ist – und dabei für einmal vom Kurs des ausschliesslichen Improvisierens abzuweichen. " Und weshalb für das gesamte Werk (sur les grands-jeux)? Hier Cholleys Antwort im Originalton: "S’il y a d’la rumba dans l’air, j’ai tenté ainsi d’apporter de l’air dans la rumba …"
John Rutter – Gloria
Der zweite Konzertteil ist ganz dem zeitgenössischen, in Europa sehr beliebten und erfolgreichen, englischen Komponisten John Rutter gewidmet. Dabei soll vor allem das faszinierende "Gloria" für Chor, Blechbläser, Harfe und Perkussion erwähnt werden. Ein Werk, das nach seiner Uraufführung 1974 in den USA einen eigentlichen Erfolgsweg durch die Konzert-Programme leistungsstarker Chöre antrat.
John Rutter bemerkte dazu, dass dieses substanzielle Werk als Konzertstück komponiert wurde. Seine Komposition basiert auf gregorianischen Chorälen, verteilt auf drei Sätze wie bei einer traditionellen, sinfonischen Struktur. Die gewählte Besetzung ist geradezu prädestiniert, einen "fröhlichen Lärm" zu Gottes Ehre zu entfalten. Dieser wird wirkungsvoll kontrastiert durch den weichen, mystisch-introvertierten Mittelsatz des Werkes.
Mitwirkende
Swiss Brass Consort
Martin Heini, Orgel
Franziska Brunner, Harfe
Hansjörg Lichtsteiner und J.P. Maillard, Perkussion
Vokalensemble Luzern
Leitung: Hansjakob Egli