Samstag, 26. Februar 2005, 18.30 Uhr
Johann Sebastian Bach: Johannes-Passion BWV 245
Als vertonte Leidensgeschichte Christi ist die Johannes-Passion viel kürzer, dramatischer und theatralischer als die Matthäus-Passion angelegt. Sie gehört sicher zu den Denkmälern der Tonkunst. Nach Bachs Tod 1750 blieben die Passionen lange unaufgeführt, bis Mendelssohn in Leipzig eine eigentliche Renaissance dieser unvergleichlichen Werke auslöste.
Die Tradition der vertonten Leidensgeschichte reicht bis ins 4. Jahrhundert zurück. Von fast allen bedeutenden Komponisten des 16. und 17.Jahrhunderts kennt man Passionsvertonungen; unbestrittene Höhepunkte sind aber die beiden Passionen von Johann Sebastian Bach.
Die Johannes-Passion war eine "Visitenkarte" für Bachs Ernennung als Thomaskantor in Leipzig. Es gibt vier Fassungen dieses Werkes. Die Gründe für die Umarbeitungen lagen hauptsächlich an den veränderten Ausführungsmöglichkeiten, das heisst an den jeweils vorhandenen Musikern und Sängern. Mit seiner vierten Fassung kehrte Bach aber wieder stark zu seiner ersten Fassung zurück. Noch elf Jahre vor seinem Tod hat er eine Reinschrift dieses ihm scheinbar besonders am Herzen liegenden Werkes verfasst, die dann aber fragmentarisch blieb.
Mitwirkende
Letizia Scherrer, Sopran
Marie-Claude Chappuis, Alt
Gerd Türk, Tenor
Martin Hempel, Bariton
Marc-Olivier Oetterli, Bass
Vokalensemble Luzern
Orchester Capriccio Basel
Leitung: Hansjakob Egli