Sonntag, 2. November 2003, 15.30 Uhr, Martinskirche Visp
Mittwoch, 12. November 2003, 20 Uhr, Münster Bern
Freitag, 14. November 2003, 19.30 Uhr, KKL Luzern, Konzertsaal
Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem op.45
Ein menschliches Requiem, zum Trost für die Lebenden
Spätestens seit dem Filmerfolg "Amadeus" von Milos Forman wissen breite
Bevölkerungsschichten: Die Textvorlage der lateinischen Totenmesse lässt, in
Verbindung mit der schöpferischen Phantasie und Kraft eines Genies, eine
subjektive, von religiöser Emotionalität erfüllte Musik zu.
Requiem-Vertonungen, die so genannte "Missa pro defunctis" durchziehen die
Musikgeschichte seit dem 15. Jahrhundert. Seit der vereinheitlichten Liturgie
der (lateinischen) Totenmesse durch das Konzil von Trient hat sich bis ins 20.
Jahrhundert eine Vielzahl bekannter Komponisten diesem Thema gewidmet. Die Bezeichnung "Deutsches
Requiem" im Werktitel zeugt von Brahms' Entscheidung, den lateinischen Text durch einen deutschen zu ersetzen.
Ein weiterer Unterschied zu Mozart, Verdi oder Berlioz ist die Tatsache, dass der Protestant Brahms in seinem Werk nirgendwo die Schrecken des "Dies irae", des Jüngsten Gerichts darstellt, einen Teil, der in der katholischen Missa gerade im Mittelpunkt steht. Brahms, ein profunder Bibelkenner, hat sich den Text selbst zusammengestellt. Seine Innigkeit widerspiegelt sich in den musikalischen Dimensionen.
Das Werk entstand nicht aus einem Guss: die Idee kam dem 23-jährigen Brahms bei Robert Schumanns Tod. Vollendet aber wurde das Werk durch ihn dreizehn Jahre später. Der für ihn schmerzhafte Tod seiner Mutter mag zur Vollendung der Komposition wesentlich beigetragen haben.
Mitwirkende
Rachel Harnisch, Sopran
René Koch, Bariton
Oberwalliser Vokalensemble und Vokalensemble Luzern
Orchester Capriccio Basel
Leitung: Hansruedi Kämpfen und Hansjakob Egli